Die Bienen
Wild- und Honigbienen
Wir unterscheiden zwischen Honigbienen und Wildbienen. Die Existenz unserer ca. 560 einheimischen Wildbienenarten, die im Gegensatz zu unseren Honigbienen, meist solitär leben, ist vielen völlig unbekannt und ist massiv gefährdet. Wildbienen produzieren keinen Honig, jedoch sollten wir deren Bestäubungsleistung nicht unterschätzen, denn sie sind in vieler Hinsicht die effizienteren Bestäuber. Im Frühjahr geht die Bestäubung der Obstbäume weitgehend auf das Konto von Hummeln und Mauerbienen, die auch dann noch fliegen, wenn die Honigbiene kältebedingt völlig inaktiv ist. Eine Hummel besucht drei- bis fünfmal so viele Blüten wie eine Honigbiene. Verglichen mit der Honigbiene besuchen auch Mauerbienen mehr Blüten in der gleichen Zeit und kommen öfter in Kontakt mit der Narbe der Blüte. Die Aktivität der Bienen zeigt, dass die Gehörnte Mauerbiene bereits ab einer Temperatur von 4° C fliegt und die Honigbienen ab Temperaturen von ca. 12° C den Flugbetrieb aufnehmen.
Die Honigbiene, die ursprünglich in Europa heimisch war, ist die Dunkele Honigbiene (Apis mellifera mellifera) sie ist in Deutschland so gut wie ausgestorben. Diese hatte eine robuste Art und kam mit unserer Witterung (Kälte, Wärme) gut klar, wobei ihre Volksstärke gegenüber unseren heutigen Bienenvölkern recht klein war. Eine gezielte Wiedereinbürgerung der ursprünglich bei uns heimischen Honigbienenrasse würde sich wahrscheinlich nicht umsetzen lassen.
Die häufigsten Zuchtrassen heute sind:
- die Italiener Biene (A. mellifera ligustica)
- die Kärntener Biene (A. mellifer carnica)
- die Buckfast Biene, eine Kreuzung aus der Italienischen Biene und der einst in Großbritannien heimischen Honigbiene.
Die heutige Honigbiene ist zum Nutztier geworden und wird durch züchterische Selektion auf Sanftmut und Leistung gezüchtet. Die Völker sind groß wodurch Bestäubungsleistung und die Honigproduktion zunimmt.